Waldlaufer
vom Landle
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Welpenentwicklung im Mutterleib
Die Entwicklung eines winzigen Spermiums bis hin zu einem zappelnden Welpen ist für uns jedes Mal von neuem ein spannender und faszinierender Prozess, den wir bei unseren Hündinnen nach jedem Deckakt 60 Tage lang mitverfolgen. Von der Befruchtung der Eizellen bis zur Geburt unserer kleinen Spinone Italiano Welpen durchläuft ein Embryo stets folgende Stufen:
Deckung
Deckung
Überleben ist alles
8 Stunden nach dem Deckakt erreichen die Spermien des Rüden seine volle Befruchtungsfähigkeit. Circa eine Woche lang könnten sie dann durch den Muttermund der Hündin und die Uterushöhle aufwärts wandern, bevor sie absterben. In dieser Zeit müssen sie eine Eizelle zum Befruchten finden, sonst war der Deckakt nicht erfolgreich.
Hat ein Spermium erfolgreich eine Eizelle befruchtet, wandert diese vom Eileiter bis in die Gebärmutter. Dort wird die Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung der befruchteten Eizelle vorbereitet.
Tag 28
Fötus-Entwicklung
Einen Monat nach der Befruchtung ist die Plazentabildung beendet. Ohren, Tasthaare, Pfoten, Zehen sowie alle wichtigen Organsysteme und die Nervenstränge im Rückenmark des Welpen sind im Groben angelegt. Die Körperform ist bereits erkennbar und man spricht nun nicht mehr von einem Embryo, sondern von einem Fötus.
In diesem Zustand sind die Föten besonders stark gefährdet und das Muttertier sollte unbedingt mit entsprechender Sorgfalt betreut werden.
Die Föten hecheln übrigens bereits im Mutterleib, um sich schon vor der Geburt vor Überhitzung zu schützen, da ihnen die Schweißdrüsen zum Temperaturausgleich fehlen.
Tag 56
Es kann los gehen
Die Entwicklung der Welpen ist vollständig abgeschlossen und sie können sicher geboren werden. Bereits jetzt sind die Tiere berührungsempfindlich und freuen sich ebenso wie das Muttertier über gelegentliche Streicheleinheiten es Bauches.
Die Zitzen schwellen weiter an und die Milchproduktion beginnt. Die Hündin wird zunehmend unruhiger und machts ich auf die Suche nach einem Platz zum Werfen der Welpen. Es kommt zum Absondern einer weißen Scheidenflüssigkeit.
Tag 15
Ankunft in der Gebärmutter
Gut 2 Wochen nach der Befruchtung sollten die Embryonen die Gebärmutter erreichen. Dort schlüpfen sie aus ihrer bisherigen Schutzschicht und verteilen sich gleichmäßig in den Gebärmutterhörnern, wo sie den Großteil der Trächtigkeit verbringen. Das ermöglicht es ihnen, weiter zu wachsen und Kontakt mit der Mutter aufzunehmen, erste Gehirnanlagen sind hier schon ausgebildet.
Bereits eine Woche nach der Befruchtung spricht man übrigens von "Embryos", da sich nach circa 8 Tagen die Eizellen zu "Blastozysten" entwickeln, in denen begonnen wird, die Plazenta anzulegen.
Tag 35
Alles nimmt Form an
Um herum, dem 35. Tag ist die Organbildung vollständig abgeschlossen. Augen, Ohren und Zehen sind komplett ausgebildet und bei einem Ultraschall kann die Trächtigkeit nachgewiesen werden. Bis zu dieser Phase sind die Föten sehr empfindlich für jede Art von äußeren Einwirkungen, da sie durch die Nabelvene noch direkt mit dem Muttertier verbunden sind. Außerdem findet wenige Tage zuvor der sogenannte Nabelbruch statt, wobei der Darm kurzzeitig aus der Körperhöhle verlagert wird, um ein schnelles Wachstum zu ermöglichen.
Bei der Hündin sind ein Anschwellen und Aufrichten der Zitzen bemerkbar, sie sollte nun besonders stark geschont werden.
Geburt
Das Wunder des Lebens
Einen Tag vor der Geburt geben die Bänder der Gebärmutter nach, die Hüftknochen werden stark erkennbar und wie Welpen bringen sich in Position. Circa 6 Stunden vor der Geburt wird die Hündin extrem unruhig und zeigt starkes Nestbauverhalten, bis sie schließlich einen geeigneten Platz für sich und die Welpen gefunden hat und die Geburt kann beginnen.
Unterschiedliches Gewicht und Größe der Welpen liegt oft daran, dass die Befruchtung aller Eizellen nicht gleichzeitig passiert und bis zu 3 Tage auseinanderliegen kann.
Tag 20
Das Herz schlägt
Spätestens jetzt nisten sich die Embryonen in der Gebärmutter ein. Die weitere Ausbildung der Plazenta beginnt. Kopf, Beine, Urwirbel, Riemenbögen, Herzwulst und Augenhöhlen bilden sich langsam aus. Die klassische Fötenstellung wird eingenommen und die Entwicklung des Neuralrohres der Vorläufer des Gehirns und Rückenmarks beginnt. In dieser Zeit bilden sich auch die inneren Organe und das Herz schlägt.
Hormonhaushalt und Stoffwechsel des Muttertieres beginnen nun sich umzustellen. Dadurch kann es zu Verhaltensänderungen wie gesteigerter Appetit, Appetitlosigkeit, starker Müdigkeit oder Ängstlichkeit kommen.
Tag 43
Fast geschafft
Krallen, Hautpigmente sowie Haarkleid beginnt sich zu entwickeln und das Geschlecht sowie rassetypische Gesichtsmerkmale (Foto - Bullmastiff) sind erkennbar. Der Darm wird wieder in die Magenhöhle verlagert und die Föten sind nun relativ resistent gegen äußere Störungen. Vor allem, da sie sich frei durch das Fruchtwasser bewegen und nur von der Nabelschnur gehalten werden, entsteht ein stoßsicherer Raum zur Entwicklung.
Über Röntgenaufnahmen lässt sich die Anzahl der Welpen bestimmen und sie lassen sich unter der Bauchdecke ertasten, da sich nun die knorpeligen Knochen langsam verkalken.
Die Hündin hört auf zu spielen und beginnt ihre Flanke zu schützen. Das Gesäuge vergrößert sich, ein gesteigerter Appetit ist bemerkbar und eine Gewichtszunahme von bis zu 30% kann stattfinden.
Fotos: National Geographic